Alles nur Fassade: Frankfurts Architektur zweidimensional
Die Fassade ist die erste „Schicht“ der Architektur und somit auch verantwortlich für den ersten Eindruck eines Gebäudes. Und der zählt schließlich. So verwundert es nicht, warum Architekten so viel Zeit und Mühe investieren, eine ansprechende – und bei Prestige-Objekten meist spektakuläre – Hülle zu entwerfen.
Natürlich geht es auch einfach und funktional (wie bei der Architektur im Allgemeinen), aber das Besondere zieht eben die Aufmerksamkeit auf sich. Mit dem Deutschen Fassadenpreis gibt es sogar eine eigene Auszeichnung.
In Deutschland herrscht Panoramafreiheit. Das ist verkürzt gesagt die Erlaubnis, Gebäude von öffentlichen Wegen aus fotografieren zu dürfen. Das macht vieles einfacher, auch wenn das Google vielleicht nicht behaupten würde. Bei schlechtem Wetter sind Fassaden zudem ein dankbares Motiv-Backup. Was aber macht im Einzelnen Fassaden so interessant? Für mich zählen dazu folgende Punkte:
- Reihen und Wiederholungen (Fenster, Stockwerke)
- geometrische Formen und Strukturen (Linien, Drei- und Vierecke)
- verschiedenartige Materialien und Werkstoffe (Stein, Beton, Glas, Stahl)
- optische Eindrücke wie Transparenz und Spiegelungen
Verschiedene Bilder von Fassaden lassen sich zu Collagen verarbeiten, die eigene Kunstwerke darstellen. Die Formen und Strukturen eignen sich zur Abstraktion. Unschärfe (Fehlfokus, Bewegungsunschärfe) oder die Wiedergabe eines Details, das aus seinem Kontext herausgerissen wird, sind zwei Beispiele dafür.
In dieser Galerie stelle ich einige Fassaden aus Frankfurt vor, die während meiner dreitägigen Fotoreise entstanden sind. Ich betone die Zweidimensionalität und meist auch Sterilität der modernen Architektur.
Weitere schöne Fotos findet ihr im Blog von Stefan Wensing.
Weitere Artikel der Serie „Frankfurts moderne Architektur„:
- Reisebericht: ausführliches Tagebuch mit Statistiken zu Wegstrecken, Auslösungen, benutzten Objektiven, Brennweiten etc.
- Schwarzweiß: Ergebnisse meiner ersten S/W-Konvertierungen überhaupt
- Kontraste: alt gegen neu, rund vs. gerade, warm und kalt, Stahl/Glas/Beton
- Kastors Fassade besticht durch edle Optik in mattem Silbergrau.
- Beim Kastor reiht sich ein Fenster an das nächste. Der Einheitslook bestimmt.
- In der Aluminiu-Glas-Fassade des Tower 185 nehmen die raumhohen Fenster viel Platz ein.
- Ohne die markante Spitze ist der Messturm nicht sofort wieder zu erkennen.
- In den großen Fenstern des IBC spiegelt sich der vielfarbige Himmel.
- Frankfurter Kubismus.
- Das Rhein-Main-Center leuchtet in vielen Blauschattierungen.
- Moderne Architektur eignet sich zur fotografischen Abstraktion.
- Der Skyper unterscheidet sich wohltuend von den gradlinigen Kanten der anderen Wolkenkratzer.
- Die Würfel sind … noch nicht gefallen. Hochhausarchitektur in Frankfurt.
- Wer in dieses Wurmloch steigt, verschwindet im Einkaufszentrum MyZeil.
- Das Japan Center unterscheidet sich stark vom benachbarten Main Tower.
- Eins der wenigen Fotos, bei denen ich die stürzenden Linien nicht korrigiert habe.
- Der „schiefe“ Horizont soll die Gleichförmigkeit der Fassade durchbrechen und mehr Dynamik ins Bild bringen.
- Das Glasfassade soll Transparenz zeigen. Auch bei der Deutschen Bank.
- Der kantige Grundriss des Trianon verstärkt den kühlen Eindruck des Gebäudes.
- Der Wechsel von Stein und Glas in der Fassade der „Welle“ bringt Spannung ins Motiv.
- EIne kurze Zeit Sonnenschein reicht für eine hübsche Fassadenspiegelung.
- Das Main Triangel weist scharfe Kanten und jede Menge Glas auf.
- Die KfW Westarkade gehört zu den auffälligsten Bauten Frankfurts.
- Die abstehenden Fassadenelemente der KfW Westarkade formen sich zu Bögen.
- Ich geb Glas, ich will Spaß.